TETENBÜLL 
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 Das Herzstück Eiderstedts

 

AKTUELLES, TERMINE + LFD. WETTKAMPFJAHR


Liebe Boßler, hier findet Ihr bei Bedarf aktuelle Informationen.

Unsere Boßeltermine sind Euch bereits bekannt - einige wichtige hier noch einmal:
11.+12.03.2023 - Hauptverbandsfest
25.03.2023 - Wettkampf Eiderstedt / Dithmarschen
04.06.2023 - Unterverbandsfest beim Heverbund
24.06.2023 - Preis- und Konkurrenzboßeln

Auf der UV-Seite findet Ihr weitere Termine - bitte dort den rechten Block beachten.



Die Mannschaft des BV Tetenbüll von 1894 e.V.*

* Ja doch, das ist ein Foto aus 2020, aber der Administrator hat kein Neueres - also her damit!

URGESTEIN PETER-JULIUS HANSEN NIMMT SEINEN HUT - DER EINST WILDE SIMON ROHDE ÜBERNIMMT

So überschrieb der Eider-Kurier in seiner Weihnachtsausgabe 2022 einen Bericht über den Vorstandswechsel beim BV Tetenbüll von 1894 e.V. Seit 40 Jahren ist Peter-Julius leidenschaftlicher Tetenbüller Boßler, 31 Jahre lang war er unser Boßelchef, davor schon 2 Jahre stellv. Jugendwart, 8 Jahre Jugendwart und 1 Jahr stellv. Vorsitzender. 25 Jahre hat er uns beim Unterverband Eiderstedt repräsentiert. Wenn unsere Aufzeichnungen stimmen, dann hat er in all seinen aktiven Jahren tatsächlich nur einen einzigen Feldkampf aus familiären Gründen versäumt. Daneben hat er auch viel mit großer Organisation zu tun gehabt: gleich 3x wg. Ausrichtung des UV-Festes durch den BV Tetenbüll sowie wg. unserer 100- und 125-jährigen Vereinsjubliäen. Unter seiner Leitung konnte 2020 eine absolut perfekte Boßelsaison abgeschlossen werden - alle neun Feldkämpfe wurden gewonnen! Es war das einzige Boßeljahr in seiner langen Karriere, in der er nicht als erster nach einem Feldkampf schnacken musste. Nun hat Peter-Julius seinen Posten als 1. Vorsitzender an Simon Rohde übergeben. Simon, in diese Riesenfußstapfen musst Du erst einmal reinwachsen. Aber es ist schon sehr nett von Simon, dass Peter-Julius noch den Boßelball 2023 leiten darf, denn dort wird er gleich fünf goldene Boßeln in Empfang nehmen, die alle unter seiner Vereinsregie gewonnen wurden. Lüch op!


WETTKAMPFBERICHTE 2023

Nachdem die Corona-Pandemie auch Boßler wie uns gleich für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen hatte, können wir in diesem Jahr endlich wieder unserem geliebten Wintersport nachgehen und hinterher feiern. Auf dieser Seite erscheinen nun wieder die aktuellen Berichte absolvierter Feldkämpfe des lfd. Boßeljahres. Sobald ein Wettkampfjahr abgeschlossen ist, sind auch diese Berichte im Wettkampfarchiv abrufbar.

Viel Spaß beim Lesen - wir küssen Eure Erinnerungen wach!


Feldkampf B.V. Eiderbund gegen B.V. Tetenbüll am 28.01.2023

Ort: Auswärts, St. Peter-Böhl (links lang)
Wetter: klar und sonnig, Wind 3 Bft W, 4 °C
16 Mann

Schnackst von Schied, is´ nich wiet! Letzte Woche noch den mangelnden Frost kritisiert - dafür aber die Sonne genossen, gab es in der Nacht zu Samstag ordentlich Frost, und so gab der Deichfuß in Böhl beste Bedingungen für Frostboßeln her. Zwei Werfer hatten jeweils am Morgen vorgeworfen, und Tetenbüll lag mittags zum eigentlichen Start sage und schreibe 137m voraus.

Der Eiderbund konnte leider nur 13 Mann stellen, so wurden zwei junge und der älteste Boßler gebeten zweimal zu werfen, um auf 16 Mann zu kommen.

Nachdem die ersten Abwerfer durch waren, konnte Tetenbüll aus den 137m die ersten zwei Schott holen, an Nummer 3, an Nummer 5, weitere an 6 und 10 und es sollte so weitergehen. Wurf um Wurf vergrößerte sich der Vorsprung der Tetenbüller, und immer wieder wurde alle paar Nummern „Schott, Schott, Schott!“ gerufen. An diesem Tag wurde trotz aller Hoffnung schnell klar: Tetenbüll ist zu stark, auch wenn dem Eiderbund die ein oder andere „Frostnummer“ mit reichlich Trüll gelang.

Im Ausblick auf den bevorstehenden Tetenbüller Boßelball mit Überreichung von 5x (Corona-) Gold von Heverbund, Eiderbund, Tating, Uelvesbüll und Mildeburg und einer erneuten Schnapszahl im Ergebnis, war allen Beteiligten klar: Wir gehen als Freunde vom Deich, wir sehen uns heute Abend wieder und dann wird gefeiert bis ins Morgengrauen! Lüch op!

Tetenbüll gewinnt mit 6 Schott und 6m.

Sönke Schmidt, BV Tetenbüll

So viele Schott in einer so kurzen Rolle sieht man nicht alle Tage.

 

Die typische Rudelbildung mit anderen Vereinen,
wie man sie aus Böhl gut kennt.

Man liegt ein paar Schott vor, froher Mut und Heiterkeit regieren.

Hau rein Toni! Und es war ein super Wurf.

Ja, so langsam ist dann auch mal gut.
6 Schott braucht wirklich niemand. *

Gute Stimmung dennoch und Simon bekommt
in diesem Jahr seine dritte Sieger-Boßel überreicht.

* Anm. des Tetenbüll-Internetteams:
Wenn man sich das Gesicht von Peter Julius ansieht
könnte man meinen, der BV Tetenbüll sei
deutlich auf der Verliererstraße.


Feldkampf B.V. Uelvesbüll gegen B.V. Tetenbüll am 21.01.2023

Ort: Auswärts, Uelvesbüller Deich
Wetter: klar und sonnig, Wind 3 Bft S, 7 °C
19 Mann

Wenn es schon nicht friert und schneit, dann soll doch bitte wenigstens die Sonne mal rausgucken… und das tat sie in ihrer schönsten Form - durch ganz leichten Dunst. Der berühmte erste Blick über den Deich belohnte mit sattem Grün und Blau vor einer in weißem Dunst verschwindenden Nordsee mit noch leicht zu erkennender Silhouette von Nordstrand und Pellworm.

An so einem Tag hört man die Schreie der Boßler bis an den Horizont und aus dem Watt kommt eine Art von Echo, von dem ich mich bis heute frage, wie es entsteht.

Gut, 19 Mann waren bereit und begannen einen ausgeglichenen Kampf vom steilen Uelvesbüller Deich Richtung Kaltenhörn. Ab Nummer 5 bis Nummer 12 konnte sich Tetenbüll gut absetzen und lag kurz vorm Schott. Ein Wurf vom Deichfuß fast bis an die Krone ließ Uelvesbüll wieder herankommen.

Bis zur 16 (die aufgesteckt war) wurde es fast wieder ein Schott, als sich die Verantwortlichen entschieden, zwei aufgesteckte Nummern, die später an den Deich kamen, doch noch vor der Nummer Letzt werfen zu lassen. Ein absolut einschneidender Vorgang und aufgrund des entstandenen Zeitdrucks für die Werfer auch ohne jegliche Vorbereitung auf den Wurf (inkl. noch nicht angelegter Boßelschuhe). Schuhe an, Arme kurz kreisen, Anlauf kürzer, alles seltsam.

Und dann kam die Wende. Es wurde kein Schott, weil der Uelvesbüller doch drüber warf. Der Tetenbüller pudelte erneut vom Deichfuß Richtung Krone und der Vorsprung schmolz Wurf um Wurf.

Nun aufkeimende Hoffnung und Stärke manifestierte sich bei den Uelvesbüllern in Jubel und strammem Marsch und die Tetenbüller ließen die Köpfe hängen trotz teils recht starker Würfe. Und so kam es, dass Uelvesbüll 4 Nummern vor Schluss immer ein wenig vor lag und Tetenbüll etwas schwächer als sonst warf. Selbst ein heldenhafter vorletzter Wurf der Tetenbüller – der die Boßeln fast auf einen Stock führte – sollte nicht reichen. Die Uelvesbüller Nummer Letzt überwarf die Tetenbüller Boßel am Ende sicher in den grenzenlosen Jubel seiner Boßelbrüder.

Ein schöner Tag am Deich mit einem spannenden und freundschaftlichen Feldkampf bis zum letzten Wurf. So soll es sein!

Uelvesbüll gewinnt mit 22m.

Sönke Schmidt, BV Tetenbüll


Viel hin und her schon beim Rolle machen. Abwerfer,
Aufstecker, am Deich geht die Konfusion weiter.

Was für ein herrlicher erster Blick über den Deich
auf die Inseln im Dunst.

Ja wo laufen Sie denn?

Lange Schatten am Deich und nun ab nach Hause
zu einer doppelten Portion „Wuss“.

Herrliche Stimmung, nächste Woche gewinnen wir wieder.


Feldkampf B.V. Tetenbüll gegen B.V. Heverbund am 14.01.2023

Ort: Heim, Kaltenhörner Deich
Wetter: stark windig, dauerhafter, teils starker Regen, Wind 6-8Bft S, 6 °C
23 Mann

Stellt euch das vor! Es regnet seit Tagen im Prinzip wie aus Eimern, der Sturm zieht waagerecht über den Deich, der Boden hat die Konsistenz von Dr. Oetker´s Wackelpudding und am Ende vom Feldkampf steht vor mir einer von unseren neuen Jungs – nach heroischem Kampf gegen die Elemente klitschnass, mit rotem Kopf und Händen - schaut mich mit großen Rehaugen an und fragt ganz vorsichtig und sichtlich erschöpft: „Wie oft ist das Wetter bei einem Feldkampf so?“

Was sollst du da sagen? Jetzt mal ehrlich!? „Männersport! Das muss so! Stell dich nicht so an! Wenn´t buten huult und störmt und weiht!“?

Nein, ich habe gesagt: „Schlimmer geht es kaum! Aller-aller-aller-höchstens einmal im Jahr!“ Wehe, wenn es nächste Woche wieder so ein Wetter gibt! Ich bring das Wetter um!

Zur sportlichen Situation (wenn man von Sport an diesem Tag überhaupt sprechen kann): Der Heverbund konnte mehr als 25 Mann stellen, Tetenbüll nach Absagen immerhin 23 und so nahm die Dr. Oetker-Rallye ihren Lauf. Zunächst wurde vereinbart, dass jede Nummer gleich beide Würfe macht, vernünftig. Spart Zeit und man wird nicht so nass.

Zu Beginn legte der Heverbund gut los und konnte sehr bald ein Schott einfahren, das durch einen Pudel (das kam heute recht oft vor) schnell wieder abgegeben werden musste. Nun wurde es eine spannende Schlidderpartie, Meter um Meter, Kopf an Kopf, Stock an Stock. Man hatte mehr mit den schwierigen Elementen zu tun als mit dem Boßeln als solches.

Dennoch zeigten einige Boßler an diesem Tag erstaunliche, sichere und weite Würfe während dieses Gemurkses durch den breiigen Klei. So konnte Tetenbüll an Nummer 10 (Wurf 20) sein erstes Schott einfahren, das aber schnell wieder eingesetzt werden musste und an Nummer 14 (Wurf 27) erneut ein Schott, welches dann erst einmal bleiben durfte. Es wurde beim Heverbund etwas gebleiert und auf der anderen Seite stark geworfen, so kam an Nummer 21 (Wurf 42) das zweite Schott für Tetenbüll dazu, das ebenfalls bleiben durfte.

Tetenbüll war an diesem Tag am Ende stärker als der Heverbund und der neue Vorsitzende Simon Rohde freute sich über seine zweite Boßel im zweiten Kampf. Richtig so!

Und was haben wir nassen Hunde dann gemacht? Das, was wir immer schon gemacht haben: Den Kopf steif in den Wind stellen, mit großen Schritten nach vorne geneigt über den Deich stiefeln und nun doch gemeinsam in den Wind brüllen: „Wenn´t buten huult und störmt und weiht!“ und in Gedanken eine warme Hose anziehen, gemütlich zusammen sitzen bei Würstchen und Bowle, in völliger Dunkelheit alte Geschichten erzählen und vor allem viel Lachen! Lüch op!

Tetenbüll gewinnt mit 2 Schott und 22m.

Sönke Schmidt, BV Tetenbüll

Die Rolle auf 23 Mann, sieht gut aus!

Matsch und Klei, soweit das Auge reicht.

Man kann es an einigen Stellen versuchen, normal zu
werfen, aber das gelingt heute vielen nicht.

Simon bekommt seine zweite Boßel.

So sieht ein Rollenbuch nach Dauerregen aus.
Auch wenn es aus wasserfestem Papier ist.


Feldkampf B.V. Mildeburg gegen B.V. Tetenbüll am 07.01.2023

Ort: Auswärts, Lundenbergsand
Wetter: leichte Brise, leicht bewölkt, Wind 4Bft S, 9 °C
18 Mann

„Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt!“…

Wer hätte vor gut drei Jahren gedacht, dass ein noch unbekanntes Thema wie Covid-19 so schnell so einschneidende Veränderungen in unsere Gesellschaft bringt, und wer hätte weiterhin vor einem Jahr gedacht, dass wir das so schnell auch wieder fast komplett vergessen?…

Lüch op! Das heißt so etwas wie aufheben/aufnehmen, z.B. die Tradition Boßeln wieder aufnehmen, indem man eine verwaiste Boßel aufhebt.

Fleu rut! Das heißt so etwas wie „rausballern“, z.B. die gerade „lüch-opte“ Boßel und den gesammelten Frust der letzten Jahre.

Lüch op und Fleu rut! Weil 1+1 meist 3 ist, kann die Freude über beides kombiniert kaum in Worte gefasst werden und es sollte ein paar freie und schöne Würfe geben!!!

Nach einer - allein bedingt durch die langen Amtszeiten im Tetenbüller Vorstand - epischen Jahreshauptversammlung (so manches Mitglied des Boßelvereins muss dreimal überlegen, ob es zwei 1. Vorsitzende überhaupt lebend gesehen hat) reisten die Tetenbüller mit Simon Rohde als neuem 1. Vorsitzenden an, Peter Julius Hansen wie immer dabei mit seinem neuem Hauptjob als Boßelwischer (vorher als Nebenjob auf 500€-Basis).

Die Tetenbüller konnten bis Mitte 20 Mann stellen, Mildeburg am Ende noch 18 (vorher schien 14 die Hürde zu sein). Von Beginn an gleich weg und immer Meter um Meter konnten sich die Tetenbüller ab Nummer 12 mehr und mehr abzusetzen, um kurz nach der Wende auf Nummer 3 ein Schott einzuholen.

Wehrhafte Mildeburger machten ordentlich Druck und mussten am Ende vom zweiten Durchgang anerkennen, dass Tetenbüll zu stark war an diesem Tag. Der Vorsprung wurde sogar ausgebaut.

Bei seiner Rede begrüßte Udo Ketels Simon Rohde dann mit: „Leeve Tetenbüller, leeve Mildeburger, leeve Julius.“ Und hatte natürlich herzhafte Lacher auf seiner Seite. Sein nächster Satz: „Wie begröten die as nüe Vörsitter vun Mildeburg.“ war jedoch nicht beabsichtigt und erntete erneute herzhafte Lacher.

Ein harmonischer Feldkampf mit viel Freude, Geselligkeit und vor allem: Freiheit!

Tetenbüll gewinnt mit 1 Schott und 43m Kiek ut.

Sönke Schmidt, BV Tetenbüll

Einige Nummern wurden bei uns doppelt besetzt, damit jeder wenigstens einmal werfen kann.

Alles gut, sagt Gustav! Wir schaffen das.

Simon erhält seine erste Boßel überreicht.

Bier, Würstchen, Senf und… BOWLE!!!